Waidhofen. Zwölf Blaskapellen stellten sich der Konzertmusikbewertung im Plenkersaal
Seit vielen Jahren ist es schon liebgewonnene Tradition, am 8. Dezember, zu Maria Empfängnis, in den Plenkersaal, den Konzertsaal der Stadt, zu kommen, um Blasmusik auf hohem und höchstem Niveau zu genießen. An diesem Termin lädt der NÖ Blasmusikverband zur Konzertmusikbewertung.
Dieser Leistungsbeurteilung stellten sich heuer zwölf Blasorchester aus dem Bezirk Amstetten und der Stadt Waidhofen.
Bereits um 8.30 Uhr startete das dichte gedrängte Programm, das letztlich bis 17.00 Uhr dauerte. Die Musikkapellen traten je nach ihrem aktuellen Leistungsniveau in den Kategorien B, C und D an. Den Auftakt machte die Werksmusikkapelle Böhlerwerk, die alleine schon wegen ihrer schwarzen Knappenuniform optisch eine Besonderheit darstellen. In Kategorie C reichte es unter Kapellmeisterin Lucia Übelacker zu 89,83 Wertungspunkten. Die Jury, die ihren Job äußerst gewissenhaft durchführte, was mitunter zu Verzögerungen im Zeitplan führte, bewertete durchaus streng und geizte eher mit den Punkten.
Danach folgten die Musikkapellen aus Biberbach (Kategorie C) und St. Georgen am Reith (Kategorie B). Sowohl Kapellmeister Matthias Hinterleitner als auch
Patrick Wentner hatten ihre Kapellen gut vorbereitet und sichtlich motiviert, ihr Bestes zu geben. Biberbach erreichte 90,00 Punkte und St. Georgen am Reith 89,33 Punkte.
Erste Kapelle der fünf Waidhofner Blasmusikkapellen war die Trachtenmusikkapelle aus St. Georgen in der Klaus. In Kategorie C erreichten die Musikantinnen und Musikanten unter dem Dirigat von Kapellmeister Peter Steinbichler 90,50 Punkte. Danach folgte der Auftritt der Musikkapelle Aschbach, die ebenfalls in Kategorie C antrat. Unter ihrem Kapellmeister Josef Halbmayr reichte es schließlich zu sehr gute 91,08 Punkten. Die letzte Kapelle vor der Mittagspause war der Musikverein St. Leonhard am Walde. Auch in C angetreten erspielten die Leonharder unter Sebastian Heigl die bisherige Höchstwertung an diesem Musikvormittag und wurden von der Jury mit 91,50 Punkten ganz ausgezeichnet bewertet. Nach der Pause war die TMK Allhartsberg mit Kapellmeister Martin Schwarenthorer das erste Blasorchester, das sein Glück in Kategorie D versuchte. 90,75 Punkte war schließlich die Punktezahl, die von den Juroren vergeben wurden. Zweite Waidhofner Kapelle war danach die Stadtmusikkapelle, die in C antrat. Die konsequente Nachwuchsarbeit, die unter Kapellmeister Manfred Hirtenlehner seit Jahren geleistet wird, trug diesmal süße musikalische Früchte. Die vergebenen 92,67 Punkte sorgten für großen Applaus im bestens mit Blasmusikfans gefüllten Plenkersaal und für zufriedene Gesichter der Musiker. Ein Unikat beim Auftritt der Stadtmusikkapelle war, dass sie sich beim frei zu wählende Stück für eine Eigenkomposition von Kapellmeister Hirtenlehner entschied. Sicher eine gute Wahl!
Eine ganz hervorragende Leistung bot danach auch der Musikverein Ybbsitz. Ebenfalls in C angetreten, erspielten die Musikerinnen und Musiker aus der Schmiedegemeinde unter Kapellmeister Christoph Fuchsluger 93,67 Punkte, was sich letztlich als zweithöchste Bewertung an diesem Tag erweisen sollte. Für die sehr herausfordernde Kategorie D entschied sich auch die Trachtenmusikkapelle aus Konradsheim. Die „Nigloa“ Musikanten traten gleich mit zwei Kapellmeistern an. Das Pflichtstück, die Ouvertüre aus Franz Lehárs „Der Göttergatte“, dirigierte Christoph Hirtenlehner und das Wahlstück „Hanover Festival“ übernahm Johannes Wagner. Der schwungvolle Vortrag wurde schließlich mit ausgezeichneten 91,92 Punkten bewertet. Elfte Kapelle war der Musikverein Ulmerfeld-Hausmening-Neufurth, der mit Roman Pertl am Pult in Kategorie C 87,25 Punkte erspielte.
Als finaler Höhepunkt erwies sich einmal mehr der Auftritt der Trachtenmusikkapelle Windhag. In D angetreten, spielte das Blasorchester unter Kapellmeister Thomas Maderthaner aus dem Waidhofner „Musikdorf“ doch in einer eigenen Liga. Der Vortrag des Pflichtstücks „Leonardo“ von Otto Schwarz und des Wahlstücks „Symphonic Overture“ von James Barnes wurde von den drei Juroren mit 95,00 Punkten bewertet, wobei auch die Höchstbewertung „Drei Mal die Zehn“ darunter war. Tosender Applaus war der Lohn für diese überragende Leistung, wobei zu sagen ist, dass generell allen angetretenen Musikkapellen großer Applaus gebührt. Das Leistungsniveau ist ganz allgemein in der Region ein sehr, sehr hohes. Grund dafür ist auch die gute Kooperation der Musikkapellen mit den Musikschulen in der Region. Nachwuchsprobleme wie in anderen Regionen gibt es im Ybbstal und im Bezirk Amstetten eher weniger.