Ybbsitz. Einzigartige Leihgaben im Haus FeRRUM von Sonja Raab
Zwei besondere Kunstwerke sind seit Anfang März im Haus FeRRUM neu zu bewundern. Eine Brautkrone, passend zur Eisenstraßen-Festtagstracht, wurde in der Opponitzer GoldSpinnerei von Sonja Raab designt und gebaut. Bestehend aus handgeschmiedeten Knöpfen, Blüten aus patiniertem Silberdraht, geschliffenen Glasperl-Blättern und Stoffrosen, der eisernen Wolfsmaulzange, die auch als Anstecknadel zur Tracht erhältlich ist, sowie dem von Herbert Landl designten Stoff, der Teile der Fassadenmuster des Amonhauses in Lunz enthält.
Mit 129 Gramm Gewicht, 8 cm Höhe und 9 cm Durchmesser, passt die Krone auf jeden Kopf und kann mit einem eingebauten Steckkamm und Haarnadeln im Haar befestigt werden.
Die Eisenstraßen-Brautkrone ist ein einzigartiges, handgefertigtes Unikat und ergänzt nun das Spektrum. Sonja Raabs Krone schaffte es auch als „Kunstwerk der Ausgabe“ in das Kulturmagazin KunSTstoff. Die Krone ist neben dem Haus FeRRUM auch bei „Loden Landl“ in Hollenstein zu besichtigen und kann dort probiert und erworben werden.
Die Flitterkrone in Gold, verziert mit traditionellen Klosterarbeiten, ist das zweite handgefertigte Stück der Künstlerin. Die Idee „alles, was einem heilig ist, zu schmücken“, führte zur Entstehung der goldenen Krone.
Sie krönt den Menschen, der sich krönen möchte. Der sich heilig genug ist. Oder der jemandem anderen heilig genug ist, es kann ja auch ein Geschenk sein. „Diese Krone war keine Auftragsarbeit, sondern sie wollte entstehen“, so die Künstlerin. „Es gab keine Vorgaben, sie durfte sich entwickeln, wie sie wollte.“ Die Farben, die Form, das Material, alles ist intuitiv ausgewählt worden und ergab schließlich ein buntes Ganzes. Sie brauchte in etwa ein halbes Jahr Arbeitszeit. Grob geschätzt an die 350 – 400 Arbeitsstunden, allein die Materialkosten belaufen sich auf etwa 500 €. Man braucht dafür Perlen, Drähte, Karton, Stoff, Kleber, Nähgarn und Nadeln, Werkzeuge, Stanzen, Wickelmaschine, formgebende Werkzeuge für selbst gemachte Borten, alte, kaputte Trachtenhüte für die gestickten Innenarbeiten, Halbedelsteine, Metallfolien, Prägefolien und vieles mehr. Eine Draht-Wickel-Maschine wurde extra dafür erfunden und gebaut. Mit Haarnadeln und einem eingebauten Steckkamm kann man die Krone gut im Haar befestigen.
Das Ganze entwickelte sich zu einem Familienprojekt: Nach der Fertigstellung stand Sohn Finn als Model für die Krone zur Verfügung und Bruder Rainer – Benatzky – Fotostudio Steyr – fotografierte. Das Bild zierte schließlich das Titelblatt des Kulturmagazins KunSTstoff, Ausgabe 43/44 zum Thema „Kunst und Kultur als Geschenk“.
Die beiden Kronen als Leihgaben wurden begeistert von Bgm. Gerhard Lueger und Susanne Rumpl, Leiterin FeRRUM – welt des eisens, entgegengengenommen und werden noch bis Ende des Jahres die Ausstellungsbesucher im Haus FeRRUM erfreuen.