2020 fand der letzte Faschingsumzug in Waidhofen statt und war eine der letzten öffentlichen Veranstaltungen vor dem ersten Lockdown. Heuer war es wieder so weit und keine Pandemie bedrohte oder verhinderte gar das bunte Faschingstreiben.
Dem Aufruf der Stadt, sich daran zu beteiligen, folgten über 30 Vereine und private Gruppen, die in den Wochen davor mit bewundernswerter Kreativität und handwerklichem Geschick ihren Ideenreichtum in die Tat umsetzten. Für die fünf Musikkapellen war es eine Selbstverständlichkeit, sich zu kostümieren und den bunten Zug durch die Stadt musikalisch zu begleiten. Für die Stadtmusikkapelle war die Disney-Comicwelt der Ideengeber, die TMK aus St. Georgen kostümierte sich als Fußballfans des Nationalteams und die Kollegen aus Konradsheim formierten sich zu einem zünftigen „Hozatzug“. Auf „Fruchtiges“ setzten die Musikantinnen und Musikanten aus St. Leonhard, die sich gemeinsam mit dem Dorferneuerungsverein als Weintrauben verkleideten. Als fünfte und letzte Kapelle im Umzug marschierte die TMK Windhag als gallisches Dorf samt römischen Belagerern mit.
Aber auch die anderen Vereine und privaten Gruppen begeisterten mit ihren Ideen und Verkleidungen. Für die Pfadfindergruppe mit ihren vielen Kindern war das Motto die „Arche Noah“, die FF Waidhofen-Stadt „fuhr mit dem Prostbus“ und die FF Wirts hatte sich ein mobiles Wirtshaus mitgebracht. Für die Fußballer der SG Waidhofen hieß es „Gemma Euro“ und der Gartenverein Krautberg ließ es unter dem Motto „Fauna & Flora“ bunt sprießen und gedeihen. Skifahren anno dazumal hieß es für das TZW und der Magistrat wählte „Wickie und die starken Männer“, wobei die Rolle des schlauen Wickie natürlich dem Herrn Bürgermeister selbst zufiel. Rockig trat das Damenteam der Caritas auf und die Goldhauben beteiligten sich „im Schneckentempo“ am Umzug. Die Nigloa Schuhplattler waren die „Hozatnochigeher“ und seemännisch trat die Musik- und Kunstschule, die heuer ihr 50-Jahr-Jubiläum feiert, als Crew eines Jubiläumsschiffs auf. Der Verein Förderband wählte das Computerspiel „Pac-Man“ als Motto und die große Gruppe der Stadtpfarre begeisterte als „Emojis“. Das Team um Florian Prager ließ sich als Gruppe „Mario Kart“ mit Bobbycars in die Innenstadt ziehen und die politischen Vertreter der Stadt aller Couleurs fühlten sich in ihren Kostümen als Superhelden sichtlich wohl. Die Landjugend Waidhofen bastelte sich ein Piratenschiff und die Mannschaft der Raiffeisenbank erhielt als Panzerknacker großen Applaus. Das Motto der Volksbühne, die im Herbst das Märchen „Schneewittchen“ auf die Bühne im Plenkersaal bringen wird, war das klassische Märchen. – Nur dass beim Umzug weit mehr als sieben Zwerge das Schneewittchen begleiteten. „Bauer sucht Frau oder Traktor“ hieß es für den Traktorclub und die Landjugend Opponitz holte sich ihre Inspiration bei „Shaun das Schaf“. Aus Weyer waren überraschend die Aktivisten der Faschingsgilde nach Waidhofen gekommen und machten Werbung in eigener Sache für deren Faschingstreiben am Faschingsdienstag. Der Kneipp-Verein verkleidete sich als „Früchtchen des Pfarrers Kneipp“ und Anita Schörkhuber und ihr Team vom Hoaschneidstüberl saßen auf einem „Boaschtn-Hänga“. Den Abschluss bildete die Firma Hirtenlehner Bau, die mit großem Lkw samt Hänger in die Innenstadt fuhr und mit „Bauer (Maurer) sucht Frau“ viel Applaus erntete.
Nach der Aufstellung auf dem Oberen Stadtplatz, auf dem auch eine entsprechende Gastronomie geboten wurde, kam es zum
Zusammentreffen der aktiven Teilnehmer mit den begeisterten Zuschauern und der Faschingsumzug 2024 wurde zum stimmungsgeladenen Faschingsfest aller Waidhofnerinnen und Waidhofner nach dem traditionellen Motto: „Stadt und Land, Hand in Hand!“