Forsteralm verkauft den Sessellift
Gaflenz-Waidhofen. Das Skigebiet ist damit seine Finanzschulden los.
Investitionen in den Ausbau der Kunstschneeanlage können so finanziert werden.
Der Sessellift auf der Forsteralm wurde schon in der vergangenen Saison nicht mehr in Betrieb genommen, hatte sich doch die Betreibergesellschaft entschlossen, wegen der drastisch gestiegenen Strompreise die Schneekanonen ab 1. Jänner 2023 nicht mehr in Betrieb zu nehmen. Nun setzte man in der Gesellschafterversammlung der Ennstal-Ybbstal Infrastruktur GmbH einen weiteren Schritt in Richtung Redimensionierung des Familienskigebiets und verkaufte den Sessellift um 480.000 € an ein Skigebiet in der Hohen Tatra. Die Betriebskosten, so die Liftbetreiber, waren infolge der unsicheren Schneelagen einfach nicht mehr zu stemmen.
Mit diesem Deal ist das Skigebiet an der Landesgrenze zu Oberösterreich dafür seine Schulden los. Mit dem Verkaufserlös soll das neue Betriebskonzept zukunftsfit machen. Man setzt auf Familien, auf Skitourengeher und auf das Schneeschuhwandern. „Wir können damit ohne Finanzschulden in die Zukunft gehen und die Forsteralm als Naherholungsgebiet erhalten und sicherstellen, dass unsere Kinder auch in Zukunft hier das Skifahren erlernen können“, so die beiden Geschäftsführer, die Abgeordneten Andreas Hanger und Johann Singer.
Mit dem Verkaufserlös können auch die vertraglich vereinbarte Rekultivierung der betroffenen Flächen und auch ein weiterer Ausbau der Kunstschneeanlage auf der Auwiese finanziert werden. Nachdem sich die Strompreise aktuell normalisiert haben, soll es in der kommenden Saison wieder Kunstschnee auf der Forsteralm geben. „Vergangene Saison reichten drei kalte Tage in Dezember, um auf der Auwiese eine 50 cm dicke Kunstschneeschicht aufzubringen. Mit Naturschnee alleine wären wir nur auf zwölf statt auf 67 Betriebstage gekommen“, so der Betriebsleiter.
2016 stand das Skigebiet kurz vor dem Aus und konnte mit einer Crowdfunding-Aktion und einer gemeinsamen Kraftanstrengung der Länder Ober- und Niederösterreich noch gerettet werden, die grundsätzlichen Probleme durch den klimatisch bedingten Schneemangel blieben allerdings. Nun hofft man auf einen Turnaround als stark verkleinertes Familienskigebiet mit attraktiven Preisen. Die Kartenpreise wurden bereit in der vergangenen Saison deutlich reduziert.