Kleinstkinder sind fix im Reichenauerhof
Waidhofen. Der leerstehende Pfarrhof Zell soll danach ab Herbst 2024 dauerhaft zum stadtnahen Betreuungszentrum für Kleinstkinder ausgebaut werden, da die Nachfrage sehr hoch ist.
Die neuen gesetzlichen Vorgaben zur Kinderbetreuung im Vorschulalter in Niederösterreich bringen die Gemeinden massiv unter Zugzwang. Die kos-tenlose Betreuung von Kleinstkindern am Vormittag bedingt eine hohe Nachfrage, die sowohl vom Raumangebot als auch von der personellen Betreuungsseite nur schwer zu stemmen ist.
Die Stadt Waidhofen forcierte als Zwischenlösung eine Kooperation mit dem NÖ Pflege- und Förderzentrum Reichenauerhof, was anfänglich allerdings zu scheitern drohte, weshalb die Stadt auch eine Lösung mit Containern ins Auge fassen ließ. So ein Projekt hätte die Stadt aber 850.000 € gekostet und war daher schnell vom Tisch. Nun fand man eine Lösung mit dem Land und ab Herbst wird es drei Betreuungsgruppen für Kinder von null bis zwei Jahre im Reichenauerhof geben. „Wir benötigen derzeit bereits drei Gruppen, da 60 Familien einen Bedarf angemeldet haben. Die kommen zwar nicht alle gleichzeitig und jeden Tag, aber an einem Tag sind es 45 Kinder, die zu betreuen sind“, so Bgm. Werner Krammer, bei einem ersten Info-Abend zu den betroffenen Eltern. Der Reichenauerhof ist aber nur als eine Zwischenlösung gedacht. Aktuell laufen die Gespräche mit der Diözese St. Pölten über eine Nutzung des leerstehenden Pfarrhofs in Zell. Dieser zentrumsnahe Standort bietet sich an, diese ersten drei Kleinstkindergruppen nach Adaptierungsarbeiten dort unterzubringen. Ein zweiter stadtnaher Betreuungsstandort soll beim Wohnbauprojekt beim Lokalbahnhof integriert werden. Auch hier laufen die Gespräche vielversprechend mit dem Bauträger, der Wohnbaugenossenschaft „Waldviertel“.
Kindergartenoffensive der Stadt
Nicht nur die Kleinstkindbetreuung ist eine Herausforderung für die Kommunen, auch die Neuregelung für Kindergärten verursacht Investitionsbedarf. So werden in Waidhofen in den kommenden Jahren die Kindergärten in der Vitzthumstraße, in Raifberg und in der Pocksteinerstraße aus- bzw. neu zu bauen sein. Auch bei diesen Projekten ist der Reichenauerhof als Zwischenlösung im Gespräch.