„Oper rund um“ gastiert mit Offenbachs Oper „Hoffmanns Erzählungen“ in der Waidhofner Eishalle
Das Opernformat „Oper rund um“, das mit ganz speziellen Inszenierungen an ungewöhnlichen Schauplätzen seit Jahren für Furore sorgt, ist in Waidhofen längst kein Geheimtipp mehr. Die Gründerin und Intendantin von „Oper rund um“, die aus Waidhofen gebürtige Regisseurin Anna-Katharina Bernreitner, gastiert bereits zum vierten Mal in ihrer Heimatstadt und inszeniert heuer die romantische Offenbachoper „Hoffmanns Erzählungen“. Nach Inszenierungen im Schlosshof („Don Giovanni“), im alten Bene-Werk in Zell („Die Entführung aus dem Serail“), im Gymnasium-Turnsaal („Die Hochzeit des Figaro“) und im Vorjahr in der Eishalle („Orpheus in der Unterwelt“) ist heuer erneut die Halle in Unterzell der Aufführungsort.
Bei dieser Inszenierung vertraute die Regisseurin zu einem Großteil erneut auf ihr eingespieltes Ensemble. So ist wieder Raphael Schluesselberg ihr vertrauter Partner als musikalischer Leiter und auch im Sängerensemble finden sich versierte „Oper rund um“-Größen wie Barbara Angermaier wieder.
Regisseurin Bernreitner bietet dieses über die Maßen phantasievolle Werk Jacques Offenbachs eine breite Palette an Möglichkeiten für ihre Regiearbeit. Zentral im Stück dominiert der Wunsch Hoffmanns nach Berührung, nach dem Berührtwerden, nach dem Reiz des Unvorhersehbaren und dem Sich-Ausleben-Wollen. Dieser hoffmannschen Realitätsflucht bietet Bernreitner in ihrer Regie breiten Raum und es gelingt ihr einmal mehr, ihr Publikum auf eine phantastische Reise in eine wunderbare Traumwelt zu entführen.
Dass diese theatralische Reise in Hoffmanns Traumwelt so wunderbar gelingt, ist aber nicht nur in der gekonnten Regiearbeit begründet, sondern im Besonderen auch der sängerischen Ensembleleistung geschuldet. Bei der Premiere am Donnerstag, 22. Juli, erwies sich der isländische Tenor Sven Hjörleifsson als ein stimmgewaltiger Hoffmann mit einer enormen Bühnenpräsenz, der zu Recht das Premierenpublikum zu Beifallsstürmen hinriss. Ihm zur Seite als „Olympia“ Laura Jean Elligsen, als „Antonia“ Zoe Nicolaidou und als „Giulietta“ Barbara Maria Angermaier. Das Ensemble komplettieren als „Die Muse“ Christina Sidak, als „Lindorf“ Till von Orlowsky, als „Spalazani“ Richard Klein und als „Crespel“ Johannes Schwendinger.
Als Opernorchester fungiert wieder das „Vienna Ensemble“ und die durchwegs jungen Musikerinnen und Musiker geben unter dem Dirigat von Raphael Schluesselberg den Opernakteuren mit Präzision den instrumentalen Rahmen, den diese für einen großen Opernabend auch benötigen. – Ein großer Opernabend auf einer ungewöhnlichen Bühne!