Über 300 Besucher tauchten beim „Tag der verschwundenen Burg Konradsheim“
am 5. Juni im Rahmen des NÖ Viertelfestivals ins Mittelalter ein
Archäologe, 3-D-Techniker und Projektinitiator Gerald Raab führte die wissbegierigen Besuchergruppen zu einigen Fundstellen der historisch belegten Burganlage. Die von Projektpartner und Erlebnisgestalter Wolfgang Rechberger eigens entwickelte App ließ dabei die Burg aus dem 12. Jahrhundert via VR-Brille und 3-D-Visualisierungen am Smartphone wieder auferstehen.
Das haus.konradsheim selbst wurde in einen mittelalterlichen Erlebnisraum verwandelt:
Bei einem virtuellen Flug tauchten die Besucherinnen tief in die 3-D-Visualisierung der Burganlage – erstellt von Gerald Raab und dem „Crazy Eye“-Team – ein.
Interessierte Gamer konnten im VR-Erlebnisspiel von Wolfgang Rechberger eine virtuelle Knappenprüfung ablegen und mithilfe von Schild und Schwert Steine und Äpfel abwehren.
Burgen-Feeling live versprachen auch die Kulturvermittlerinnen des 5-Elemente-Museums, die mit historischen Gewändern, Rüstung und Armbrust vor allem die Jüngsten begeisterten.
„Wir haben im Laufe der Vorbereitung schon enormes Interesse der Konradsheimer gespürt. Dass aber Besucher aus Wien oder Hainburg anreisten, hat uns alle mehr als begeistert“, sind sich das Veranstalter-Duo Gerald Raab und Wolfgang Rechberger, beide gebürtige Waidhofner, einig.
„Ich wünsche mir, dass dieser Tag ein Anfang ist, um noch mehr über die verschwundene Burg zu erarbeiten. Das Interesse ist jedenfalls von allen Seiten vorhanden“, ergänzte Raab, „Projektträger und Finanziers wären sehr willkommen.“
Die abendlichen Fachvorträge des Mittelalterarchäologen und Burgenexperten Thomas Kühtreiber, des Archäologen und 3-D-Technikers Gerald Raab sowie des Theologen und Lokalhistorikers Nikolaus Farfeleder waren bereits vorab restlos ausgebucht.
„Da das Interesse so groß ist und wir leider durch die aktuellen Auflagen nur 50 Gäste willkommen heißen durften, stehen die Aufzeichnungen der Fachvorträge demnächst auf www.burg-konradsheim.at zum Nachhören bereit“, erklärte Raab, der nach acht Führungen selbst noch seinen Fachvortrag zum Thema archäologische Methoden und 3-D-Visualisierung am Beispiel der Burg Konradsheim hielt.
Ebenfalls im Rahmen der verschwundenen Burg konnte im Keller der Kirche ein Schauraum errichtet werden. Zu den üblichen Kirchenöffnungszeiten ist dieser ab sofort frei zugänglich. Anhand eines Zeitstrahls, zahlreichen Informationen und einer schematischen Darstellung der zwei Burganlagen können sich Interessierte also jederzeit ein Bild des mittelalterlichen Konradsheims machen.
Besonderes Highlight: Originalfunde aus Konradsheim – vom neolithischen Steinbeil über mittelalterliche Glas- und Keramikfragmente bis zur neuzeitlichen Munition – sind ebenfalls zu bewundern.
„Ein riesiger Dank geht an alle Helferinnen und Helfer rund um dieses Projekt, das haus.konradsheim, die engagierte Pfarrgemeinde, die ausführenden Gewerke, die Stadt Waidhofen und den Musealverein und natürlich unsere Sponsoren und Unterstützer, die uns trotz der Verschiebung auf 2021 die Treue gehalten haben, bis hin zum Gasthaus Seisenbacher, alias Burgtaverne, die den Tag der verschwundenen Burg wieder ins Bewusstsein gerückt haben“, freute sich Wolfgang Rechberger.