Prosit 2024 mit dem Waidhofner Kammerorchester
Auch in der Musikstadt Waidhofen hat es bereits Tradition, das neue Jahr mit einem Orchesterkonzert zu beginnen. Im abwechselnden Rhythmus richten die Neujahrskonzerte das Waidhofner Kammerorchester, WKO, oder eine der fünf Blasmusikkapellen der Stadt aus.
Heuer war wieder das Kammerorchester an der Reihe, den musikalischen Neujahrsgruß auszurichten. Novum war diesmal, dass das Orchester für die Stadt Waidhofen gleich zwei Konzerte, sozusagen ein „Altjahrskonzert“ am 30. Dezember und dann das „richtige“ Neujahrskonzert am 1. Jänner, spielte. Insgesamt spielte das WKO dieses Programm an vier Abenden, zwei in Waidhofen, einmal in Grafenwörth am 29. Dezember und einmal am 2. Jänner im Festspielhaus in St. Pölten.
Auf dem Programm standen natürlich vor allem Werke aus der Straußdynastie, die um den „Slawischen Tanz“ von Antonin Dvořák und um den „Ungarischen Tanz“ von Johannes Brahms ergänzt wurden.
Den Konzertauftakt machte gleich Dvořáks Meisterwerk, das bei der Uraufführung 1878 bereits zu Jubelstürmen Anlass gab. Großen Jubel verdiente sich auch das Waidhofner Kammerorchester, das von seinem Dirigenten Wolfgang Sobotka auf diesen ersten Konzertabend im Jahreskreis bis ins kleinste Detail vorbereitet war und mit Bravour die Walzer, Polka und Quadrillen im großen Saal des Schlosscenters erklingen ließ. Auf dem Programm standen Allzeitgrößen dieses Genres wie der „Kaiserwalzer“, die „Pizzicato Polka“, der Walzer „Wo die Zitronen blüh’n“ oder die Ouvertüre der „Fledermaus“, mit der das Konzert nach der Pause fortgesetzt wurde. Natürlich standen auch, wie beim „großen“ Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, der „Donauwalzer“ und der „Radetzkymarsch“ als Zugaben auf dem Programm. Mit dieser großartigen Leistung zeigte das Kammerorchester, auf welch hohem Niveau es zu musizieren im Stande ist und dass es offensichtlich auch über das in Österreich originäre „G’spür“ für die strauß‘sche Walzerseligkeit verfügt. Große Klasse! Durchs Programm führte, wie schon im vergangenen WKO-Neujahrskonzert, Dirigent Sobotka selbst und verlieh so dem Konzertabend neben dem Musikalischen auch eine humorvoll, anekdotische Komponente mit Charme und Verve. Besonders humorvoll seine Exkurs zum „schüchternen“ Anton Bruckner, der zwar nicht auf dem Programm des Neujahrskonzerts stand,
der aber der musikalische Jahresregent 2024 ist, jährt sich doch dessen Geburtstag heuer zum 200. Mal.
Bevor jedoch Dirigent Sobotka zum Konzertbeginn zum Taktstock griff, nutzte der Bürgermeister der Stadt Werner Krammer die Gelegenheit, den Konzertbesuchern und darüber hinaus allen Bürgern der Stadt ein gutes neues Jahr zu wünschen. Er stellte die Zuversicht und das Miteinander in das Zentrum seiner Neujahrswünsche. So wurde das Neujahrskonzert 2024 in seinen beiden Auflagen als Alt- und Neujahrskonzert ein großartiger Erfolg, der einen zu Recht Stolz auf die Musikstadt Waidhofen sein lässt.