Der neu gegründete Theaterverein „Il Salottino“ startet sein „Wohnzimmertheater“ mit Schnitzlers Reigen
„Il Salottino“, zu Deutsch „Der kleine Salon“ ist eine neue Kulturinitiative, die vor allem das Theaterangebot in der Kulturstadt Waidhofen erweitern wird. Initiiert hat „Il Salottino“ die Theatermacherin, Schauspielerin und Regisseurin Uschi Nocchieri, die über ihre Arbeit mit der Waidhofner Volksbühne ins Ybbstal gekommen und mittlerweile zur Bürgerin der Stadt geworden ist. Basierend auf der engen, und wie die Vollblut-Theaterfrau selbst betont, qualitativ hochstehenden Zusammenarbeit mit der Waidhofner Volksbühne, reifte in ihr der Entschluss das Theaterangebot um eine weitere Facette zu erweitern. Mit „Il Salottino“ möchte Nocchieri Theater im kleineren Rahmen, für kleine Bühnen machen und bei den Inszenierungen auf Reduktion setzen und den Fokus auf das Schauspiel und die Atmosphäre legen. „Sozusagen Theater im Wohnzimmer, im kleinen Salon, das ist es, was mir im Konzept von „Il Salottino“ vorschwebt“, so die Theatermacherin.
Bei den geplanten Produktionen setzt Uschi Nocchieri auf eine partnerschaftliche Kooperation mit der Waidhofner Volksbühne, vor allem was das Potenzial der Schauspieler, des Ensembles betrifft. Bei der Präsentation von „Il Salottino“ unterstrich auch der Obmann des Waidhofner Theatervereins Alexander Riess diese Bereitschaft zur Zusammenarbeit seitens der Volksbühne. „Wir sehen in „Il Salottino“ in keiner Weise eine Konkurrenz sondern eine Erweiterung des Theaterangebots und das unterstützen wir gerne“, so der Volksbühne-Obmann. Geplant sind ein bis zwei Eigenproduktionen pro Jahr. Zusätzlich sollen kleinere Veranstaltungen wie Lesungen, mit oder ohne LiveMusik sowie themenbezogene Vorstellungen (Jubiläen, Weihnachten etc.) für Erwachsene wie auch für Kinder umgesetzt werden. Als Spielorte sind kleinere Locations ins Auge gefasst, wie jetzt zum Start der Keller im Schloss Rothschild. Auch Gasthäuser wie der Halbmond oder das Schaukraftwerk Schwellöd sowie Gärten, Kaffeehäuser oder eben private Salons könnten Spielorte von „Il Salottino“ werden.
Start mit Schnitzlers Reigen
Gestartet wird „Il Salottino“ mit einem besonderen Theaterleckerbissen, mit Arthur Schnitzlers „Der Reigen“. Diese Produktion wird im Schlosskeller von Schloss Rothschild aufgeführt werden und feiert am 8. September Premiere.
Nocchieri hat diesem Stück um Liebeleien, um menschliche Unvollkommenheiten und um Betrug sowie Selbstbetrug eine eigene Fasson gegeben und lässt die zehn Figuren in Schnitzlers amourösem Spiel von nur zwei Personen darstellen. Diese sind Karin Komatz und Otmar Pils, zwei der wesentlichen Leistungsträger der Waidhofner Volksbühne. Diese Regieidee ist eine enorme Herausforderung an die beiden Mimen, die dabei eine enorme Wandlungsfähigkeit an den Tag legen müssen.
Bei der Projektumsetzung bauen die Regisseurin und ihre Regieassistentin Sabine Halbwirth, die gemeinsam mit Nocchieri den neuen Theaterverein aus der Taufe gehoben hat, ebenfalls auf ein hochklassiges Netzwerk an Kulturprotagonisten der Stadt. So tritt Prof. Karl Schaupp als Komponist in Erscheinung und übernimmt bei den Vorstellungen gemeinsam mit Musikschuldirektor Christian Blahous den Part der Livemusik. Bei der Bühnenausstattung sucht Nocchieri die bewährte Zusammenarbeit mit Bühnenbildner Hanno Frangenberg, der bei den letzten beiden Schlosshofspielen schon für das Bühnenbild verantwortlich zeichnete. Auch für die Kostüme hat sich die Regisseurin mit Valentina Vorwahlner eine versierte Profikostümschneiderin mit ins Boot geholt.