Sonntagberg:
Klaus Oberleitner bescherte der wiederum zahlreichen Zuhörerschaft ein erstklassiges Klangerlebnis beim Orgelmittagkonzert am Sonntag, dem 5. August, in der Basilika Sonntagberg gemeinsam mit der Sopranistin Brigitte Guttenbrunner.
Brigitte Guttenbrunner besitzt einen wunderschönen Sopran, den man in perlenden Koloraturen in Bachs Arie „Ich halt es mit dem lieben Gott“ erleben konnte, den sie auch bei G. F. Händels „Where ´er you walk“ voll zur Geltung brachte. So recht genießen konnte man Stimme und Musikalität der Sängerin im berühmten „Ombra mai fu“, ebenfalls von Händel. In diesem Werk spielte sie ihre runde, hell klingende Stimme voll aus, sang mit Inbrunst und Empathie.
Den blendenden Organisten Klaus Oberleitner, Organist in Garsten, erlebte man als technisch perfekten Musiker gleich zu Beginn in der abwechslungsreichen „Ouverture“ von I. Kayser, einem hinreißenden, motivreichen Stück. Schon bei diesem Werk erkannte man die Spielweise dieses Künstlers, der die Orgel aufblühen lässt, als wäre sie ein mehrmanualiges Instrument. Bei ihm bekommt das Instrument eine farbige und mitreißende Dimension.
Diese Spielweise war auch dann bei J. Ch. Oley, W. A. Mozart und L. Boellmann zu erleben. Das Schlussstück nannte Klaus Oberleitner „J. Langlais: Pasticcio, übergehend in eine Improvisation über die Hymne des Fußballweltmeisters 2018“. Was da zu hören war, kann nur als sensationell benannt werden. Im Übergang zur Improvisation überraschten zunächst wilde Geräusche das Ohr. Mit Pedaltrillern ohne Ton, bloß mit Geräuschpegel ließ Klaus Oberleitner aus den rhythmischen Tönen und Akkorden die französische Hymne erstehen. Die Marseillaise erklang strahlend aus den rhythmischen Schlägen des Langlais, wobei er die Musik in eine Klangpracht sondergleichen steigerte. Damit legte er ein Meisterstück hin, das in seiner Pracht-
entfaltung die Zuhörerschaft in einen langen Applaus ausbrechen ließ. Dies veranlasste Klaus Oberleitner zu einer Zugabe.
