Ein effektvoller Beginn der Orgelmittagkonzerte
Die Saison 2016 der Orgelmittagkonzerte begann mit einem abwechslungreichen, prächtigen und von kompetenter Hand ausgeführten Programm. Der Organist Roland Lehofer aus Haag und seine zwei Geigerinnen Renate Heszle und Bettina Horvath entzückten das zahlreiche Publikum mit hervorragender Musik.
Das Programm begann mit der freundlichen, variantenreichen und bunten „Suite de deuxieme ton“ von N. Clerambault. Der Organist wählte für die verschiedenen Sätze spezielle und auch ausgefallene Registrierungen und verwies damit auf die Klangmöglichkeiten der Christoph-Orgel. Aufgefallen war da besonders die Registrierung des Krummhorns und des Nasards, was zum Teil auch humorvoll zu verstehen war. Lehofer verwies auf selten gehörte Nuancen der Orgel und setzte damit einen markanten Beginn des Konzerts. Solistisch war er nochmals mit G. Muffats „Toccata secunda“ zuhören: Ein prächtiges Werk, in welchem die Orgel in herrlich strahlendem Pleno erblüht. Die beiden Geigerinnen Renate Heszle und Bettina Horvath, ungemein versierte und technisch perfekte Künstlerinnen, brachten in der Sonata 1 A. Corellis Klangwelt zum Erklingen. Die herrliche Akustik der Basilika trug den Geigenton und füllte den Raum. Barocke Klangpracht breitete sich aus. In rundem und großem Ton ergab das Zusammenspiel mit der Orgel einen musikalischen Ohrenschmaus. Das gekonnte Zusammenspiel der Instrumente wurde im Schlusswerk des Konzerts nochmals hörbar beim Werk eines in Deutschland lebenden Komponisten L. Gilman, der das Stück für Klavier konzipiert hat, das aber Roland Lehofer für zwei Geigen und Orgel adaptierte. Dieses moderne und anmutige Werk, in welchem die Orgel auf einem durchgehenden rhythmischen Untergrund die Melodien, Motive den Geigen zuwirft, die diese wieder zurückgeben und so zu einer Steigerung kommen, die sich im plötzlichen Schlussakkord auflöst.
Das Konzert begeisterte und erfreute, es war prunkvoll, teilweise verspielt, aber immer effektvoll und von Musizierfreude geprägt!