Sonntagberg. Das letzte Orgelmittagkonzert der Saison 2023 in der Basilika Sonntagberg spielte Peter Putzer. Er ist der Organisator der Orgelmittagkonzerte und ihr Betreuer. Er hatte einen künstlerischen Partner und zwar den Bassisten Michael Wagner, der an der Oper in Linz gerade vor der Premiere des Freischütz von Carl Maria von Weber steht.
Peter Putzer wollte bei diesem Konzert aufzeigen, was auf der Barockorgel des Sonntagberges alles möglich ist. Er setzte Werke der Französischen Moderne auf das Programm, Werke, die für große französische Orgelwerke geschrieben wurden.
Begonnen hat das Konzert mit Cesar Francks „Choral Nr. III a-Moll“, einem wunderbar durchstrukturierten Werk, in dem der Choral immer wieder in Läufen und prägenden Akkordfolgen zu hören ist. Den französischen Klang gab Peter Putzer durch kluge und sehr aufwändige Registrierung dem Werk. Die sehr intensive Registrierung übernahm die Gattin von Peter Putzer Christine bravourös. Die technischen Schwierigkeiten löste der Organist mit großem Geschick und Können. Erstaunlich waren nicht nur die neue Klangwelt der Orgel, sondern auch das Beherrschen der kleinen Orgel mit diesem großen Werk. Genauso beeindruckend gestaltete Peter Putzer die „Méditations sur le Mystère de la Sainte Trinité“ von Olivier Messiaen. Hier lotete der Solist nochmals die Orgel total aus, die modernen Klänge lebten auf und die Orgel blühte in wunderbarer Farbigkeit. Eine beeindruckende, ja phänomenale Darbietung dieses Werkes war zu erleben.
Mit geschmeidiger Stimme und wundervoll rundem Ton sang Michael Wagner „Das Leben ein Traum von Joseph Haydn und in großartiger Gestaltung erklang die berühmte, bekannte Arie von Georg Friedrich Händel „Ombra mai fu“. Der Ohrwurm wurde zum musikalischen Erlebnis!
Den Abschluss des Konzerts und damit auch der Orgelmittag-Saison 2023 bildeten dann drei kleine Improvisationen von Peter Putzer, wobei er das Schlussstück „Aus Maus Raus. Amen“ nannte. Es war ein großer, ein fulminanter Kehraus mit rasanten Zerlegungen auf einem Orgelpunkt, was hingeführt wurde zu starker und anschwellender Akkordführung zu einem turbulenten Schluss!
Ein außergewöhnliches Konzert mit neuen Aspekten und groß angelegtem technischen Aufwand beendete die Saison der Orgelmittagkonzerte und ließ für nächstes Jahr neue Abenteuer erhoffen.
Ein Riesenapplaus dankte den Künstlern, die den Mittag mit einem großartigen „Ave Maria“ beendeten.
