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Der ganz „normale“ Wahnsinn

Waidhofner Theatersommer. Zum 70-Jahr-Jubiläum der Schlosshofspiele bringt die Waidhofner Volksbühne die Komödie „Pension Schöller“ – Premiere wurde zum hochsommerlichen Theaterfest

1953 wurde zum ersten Mal im Arkadenhof von Schloss Rothschild Theater gespielt und somit jährt sich dieses Jubiläum heuer zum 70. Mal. Aus diesem Anlass wollte die Volksbühne einen ganz besonderen Leckerbissen dem Publikum servieren und entschied sich für die Erfolgskomödie „Pension Schöller“. Dass dies ein Glücksgriff war, bestätigte sich bei der Premiere am vergangenen Freitag. Bei herrlichem Sommerwetter, vor vollem Haus und viel Prominenz auf der Tribüne konnte das 14-köpfige Ensemble voll komödiantischem Spielwitz überzeugen und dem Premierenpublikum bestes Sommertheater bieten.
Inszeniert hat die Komödie um eine vermeintliche Nervenheilanstalt, die allerdings eine ganz „normale“ Familienpension ist, Uschi Nocchieri. Als Theaterprofi ist sie seit vielen Jahren eng mit der Volksbühne verbunden und hat auch diesmal eine Inszenierung mit Esprit, Elan und voll Momenten der Komik auf die Bühne gestellt. Zeitlich angesiedelt wurde die Komödie von ihr in den schrillen 70er-Jahren und entsprechend bunt und zeitgeistig sind Kostüme, Bühnenbild und die Songs, die für die Theatermusik ausgewählt wurden. Für das knallige Bühnenbild zeichnet auch diesmal Bühnenmaler Hanno Frangenberg verantwortlich, der aber auch als Akteur in Erscheinung tritt und den Pensionsinhaber Schöller spielt.
Eine geschlossene Ensembleleistung
Dass die Waidhofner Volksbühne hohe Qualität zu bieten imstande ist, zeigt sich immer wieder an der geschlossenen Ensembleleistung und auch kleine Rollen sind stets adäquat und mit immer neuen, vor allem jungen Theatertalenten besetzt. Natürlich sind die Schlüsselrollen auf die Schultern der arrivierten Ensemblemitglieder verteilt worden und diese sind auch der Garant des Erfolgs der traditionsreichen Waidhofner Laienbühne.
In der Hauptrolle glänzt Sabine Halbwirth als wohlhabende, aber spleenige Dame, die es sich in den Kopf gesetzt hat, eine Nervenheilanstalt zu besuchen, um sich persönlich davon ein Bild zu machen, wie es eben so ist mit „Verrückten“. Zur gebotenen Leistung kann man Sabine Halbwirth nur gratulieren und die Figur der Liselotte Lenzmayer ist ihr zu 100 % auf den Leib geschneidert. Im intensivgrünen Hosenanzug und knallig orangen Schaftstiefeln bietet sie als verrücktes Huhn, das sich ein schrilles Leben leisten kann, eine faszinierende Bühnenshow. Bravo!
Aber auch die anderen Akteure, vor allem die schöllerschen Pensionsgäste, die von Frau Lenzmayer fälschlich als geisteskranke Anstaltsinsassen gehalten werden, sind topbesetzt. Als Major Kloss ist Werner Fally ein pensionierter Militär mit einer echten „Schramme“, was zumindest sein Weltbild betrifft. Zum Schreien komisch ist Susanne Leonhartsberger als schusselige und völlig weltfremde Schriftstellerin Sophie Malzpichler. Der Weltenbummler und Großwildjäger Bernhardi ist bei Günther Königswenger bestens aufgehoben und mit seiner ganzen Körperlichkeit eines 2-Meter-Manns eine authentische und respekteinflößende Theaterfigur. Den großen Szenenapplaus hat sich Hilde Fally in der Rolle der mit gelber Federboa behangenen Sängerin Agatha gebührend verdient und ihr „Dirnenlied“ wird zu einem Höhepunkt in der Inszenierung.
Die bekannteste Rolle im Stück ist wohl Leo, der Bruder des Pensionsinhabers Schöller, jener Möchtegernschauspieler mit Sprachfehler, der kein „L“ sagen kann, was zu den bekannten Sätzen à la „Necken Sie mich nur!“ führt. Thomas Krall darf diese so markante Figur darstellen und seine L-lose Sprache verfehlt ihre Wirkung beim Publikum nicht. Der „Appnaus“ ist ihm sicher.
Ein bestens aufeinander eingespieltes Duo auf der Bühne bilden Magdalena Stummer und Max Bernreitner. Die beiden sind Gerda und Alfred und sind jene, die als „Normale“ im Umfeld von Tante Liselotte und den Schöllers den Plan aushecken, aus der Familienpension ein Narrenhaus werden zu lassen. Die Rolle des Alfred wird von Max Bernreitner im Stile Falcos sprachlich „ur-cool“ angelegt und Magdalena Stummer ist mit hoher Bühnenpräsenz, Mimik und sprachlicher Präzision ein besonderer Qualitätsfaktor in dieser Inszenierung. Wie schon erwähnt, ist Bühnenbildner Frangenberg auch als Schauspieler im Stück aktiv und das mit vollem körperlichen Einsatz. Als Gesundheitsapostel mit Bewegungsdrang dominiert er seine Szenen, sei es als liegestützmachender Sportsmann, als blumengießender Pflanzenfreund oder radelnder Öko-Fuzzi. Sein Auftritt mit dem Klapprad zu den Klängen von Steppenwolfs „Born To Be Wild“ ist an Komik kaum zu toppen.
Absolut gute Figur in ihren Rollen machen auch Astrid Tanzer als Ulrike, der stockkonservativen Schwester der schrillen Liselotte Lenzmayer, sowie die Nachwuchstalente Rita Rossbacher und Katharina Buschek als Ulrikes Töchter Paula und Ida. Die bigotte und um das Seelenwohl ihrer Töchter besorgte Mutter Ulrike wird von Tanzer überaus glaubwürdig dargestellt und die pubertierenden und „mannstollen“ Teenager von Rossbacher und Buschek ebenso. Ein Neuling auf der Bühne ist auch Lea Schwarz. Auch sie kann als Frieda, der Tochter von Schöller, in ihrer zwar noch kleinen Rolle bereits ihr Talent unter Beweis stellen.
Last, but not least ist dann noch Georg Pillgrab zu nennen, der zwar nicht jung, aber auch ein Neuling auf den Theaterbrettern der Volksbühne ist. Er darf den Oberkellner Josef darstellen, einen verkrachten Musiker, der den Kellnerjob nur wegen der „Kohle“ macht. Geigenspielend (Dr. Pillgrab ist ein instrumentales Multitalent und auch Bratschist im Waidhofner Kammerorchester) und mit dem für einen Oberkellner nötigen „Meidlinger-L“ ausgestattet, verleiht er seiner Figur Esprit und grantelnde Authentizität. Der Titel „Rookie of the Year“ geht somit klar an den musisch so talentereichen Herrn Doktor.
Das Premierenpublikum quittierte diese geschlossene Ensembleleistung und die schwungvolle und niemals langatmige, geschweige denn langweilige Inszenierung mit begeistertem Applaus.
Im Anschluss an das Stück lud die Volksbühne in bewährter Tradition das Premierenpublikum ein, mit dem Ensemble und den Mitgliedern des Theatervereins zu feiern und diesmal auch auf den 70er der Schlosshofspiele unter dem Motto: „Ad multos annos!“ anzustoßen.

Aufführungstermine:
Freitag 14. Juli
Samstag 15. Juli
Dienstag 18. Juli
Mittwoch 19. Juli
Freitag 21. Juli
Samstag 22. Juli
Dienstag 25. Juli
Mittwoch 26. Juli
Freitag 28. Juli
Samstag 29. Juli
Vorstellungsbeginn ist jeweils um 20.00 Uhr.
Die Abendkassa ist am Spieltag ab 19.00 Uhr geöffnet.
Kartenpreise: Erwachsene 25 €, Pensionisten und Studenten 23 €. Kartenvorverkauf im Bürgerservice im Waidhofner Rathaus oder über Ö-Ticket unter www.oeticket.at
Reservierungen für die Abendkasse: tickets@wy-volksbuehne.at
Infos über Volksbühne-Hotline unter Tel. 0676/360 65 22.

Sabine Halbwirth als Liselotte Lenzmayer und Susanne Leonhartsberger als Schriftstellerin Sophie Malzpichler im literarischen „Clinch“.
Günther Königswenger als Großwildjäger Bernhardi fasziniert Magdalena Stummer, die pfiffige Studentin, die alles ausgeheckt hat.
Nach dem Schlussvorhang gab es großen Applaus für eine tolle Inszenierung.
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