Arbeitsgruppe Kulturerbe-Beirat tagte in der NMS
Im Gebäude der Neuen Mittelschule Ybbsitz fand am 10. und 11. Februar eine internationale Tagung zum Thema „Kulturerbe und Klimaschutz“ statt. Als Konferenzteilnehmer tagten Mitglieder aus den Ring-Mitgliedsgemeinden: Ybbsitz, Bad Hall, Kolbermoor in Deutschland, Oude IJsselstreek (Niederlande) und Pratovecchio Stia (Italien). Diesmal stand für die Arbeitsgruppe Kulturerbe-Beirat unter der Leitung des Ring-Mitglieds Ybbsitz das Thema „Klimawandelanpassung bzw. Hochwasserschutz“ am Beispiel der Schmiedemeile (vom Kainrath bis zum Einödhammer) im Mittelpunkt. Die Konferenz wurde durch Mag. arch. Joseph Hofmarcher eingeleitet, mit einer Bestandsanalyse der Schmiedemeile mit ihren Staustufen und ihrer Kulturlandschaft, danach standen Exkursionen und Besichtigungen im Mittelpunkt. Am Nachmittag wurde noch genauer auf die Struktur und die Aktivitäten der Marktgemeinde und des Vereins Schmiedezentrum eingegangen. Nach den Vorträgen folgte eine Besichtigung der Schmiedemeile zu Fuß entlang des Prollingbachs und über die Erlebnisbrücke. In der Tannhäuser-Schmiede stellte Thomas Hochstädt die beeindruckende und energieeffiziente Induktionserhitzung von Schmiedeeisen als Alternative zum schadstoffreichen Kohlefeuer vor.
Wie Hochwasserschutz gelingend in Einklang mit dem kulturellen und naturellen Erbe der gewachsenen Landschaft und dem Ortsbild errichtet werden kann, hat der Vortrag von Hon.-Professor Dr. Bruno Maldoner aufgezeigt. Die Beispiele der Schutzanlagen des rechten Donauufers in den Städten Ybbs und Melk wurden dabei als sehr positive Beispiele vorgestellt. Sie wurden durch den Architekten begleitet und umgesetzt, der auch in Ybbsitz für den Fluss-Bereich der Schmiedemeile eine ortsbildbezogene Analyse gemacht hat, die in die Planung des Hochwasserschutzes eingeflossen ist. „Wichtig ist, dass der Architekt ergänzend zu den Wasserbauingenieuren auch bis zur Umsetzung das Projekt begleitet“, stellte Prof. Maldoner fest, „denn sonst besteht die Gefahr, dass viel vom Charme, der das Ortsbild ausmacht, verloren geht.“ Mit Bruno Maldoner hat Ybbsitz einen hochkarätigen Fachvortragenden gewonnen. Er war für viele Jahre Referent im Bundesdenkmalamt und Kulturerbe-Referent im Bundeskanzleramt. Er unterrichtet an den Universitäten Innsbruck und Krems sowie der Universität für angewandte Kunst in Wien. In einer Präsentation v ara Pirringer wurde die Werkeplattform forumferrum.com vorgestellt. Dies m die über 400 Schmiedekunstwerke, die aus den verschiedenen Schmiedewettbewerben der Schmiedefeste in Ybbsitz entstanden sind und im Haus FeRRUM gelagert werden, online zur Verfügung stellen. Außerdem soll die Plattform weitere Kooperationen mit anderen Schmiedegemeinden wie mit Stia in Italien ermöglichen. Die Arbeit des Kulturerbe-Beirats endet aber nicht mit Abschluss der Tagung, sondern vielmehr mit dem Auftrag, die nächsten Schritte festzulegen, mit denen man sich in der Jahreshauptversammlung des Rings, zu der sich die Delegierten der Städte am 16./17. Juni in Bad Hall treffen, auseinandersetzen wird.
„Wie präzise die Kulturerbe-Tagung am Puls der Zeit ist, beweist der Umstand, dass sowohl der amtierende Präsident des Rings, Peter Kloo aus der deutschen Stadt Kolbermoor, als auch dessen Vizepräsident Bernhard Ruf, Bürgermeister in Bad Hall, mit namhaften Delegationen nach Ybbsitz angereist sind“, so der Ybbsitzer Bürgermeister Gerhard Lueger.
