Sommerkonzert des Waidhofner Kammerorchesters mit Prof. Walter Reitbauer als Hornsolisten
Es mag Zufall gewesen sein, dass das Sommerkonzert des Waidhofner Kammerorchesters mit den Bezirksfesten anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums Niederösterreichs zusammenfiel, dennoch war es abschließender Höhepunkt des Festreigens am vergangenen Sonntag. Zu diesem Konzert lud das traditionsreiche Orchester der Stadt um 19.00 Uhr in das Schlosscenter und gab erneut eine eindrucksvolle Probe seiner künstlerischen Qualität ab. Unter dem Dirigat von Wolfgang Sobotka stand diesmal „Klassisches“, musikalisch „Vertrautes“ auf dem Programm. Das Kammerorchester entschied sich für Schubert, Mozart und Haydn, wobei man diesmal, wie Dirigent Sobotka explicit darauf hinwies, Haydn bewusst ans Ende der Programmreihenfolge setzte, um dem großen österreichischen Sinfonien-Komponisten die rechte Ehre zu erweisen.
Den Auftakt machte Schuberts Sinfonie Nr. 5 in B-Dur, die dieser 1816 mit nur 19 Jahren komponierte. In herrlich entspannter Weise konnte sich die Konzertbesucher auf Schuberts Klangkosmos einlassen, sich zurücklehnen und genießen – einfach schön!
Das „Filetstück“ dieses Abends war dann sicherlich Mozarts Konzert für Horn und Orchester Nr. 3 in Es-Dur. Den Part des Solisten übernahm Prof. Walter Reitbauer. Dass ein so hochqulifizierter Musiker aus den eigenen Reihen des Kammerorchesters kommt, ist ebenfalls ein Beleg, auf welchen Niveau das Orchester zu musizieren vermag. Auch für diesen Teil des Sommerkonzerts galt: „Einfach schön!“
Nach der Pause begeisterten das Orchester und Dirigent Sobotka mit Haydns Sinfonie Nr. 104 in D-Dur, der sogenannten „Londoner“. Diese 12. Sinfonie ist die letzte, die Haydn während seines Londonaufenthalts komponierte und sie gilt als eines seiner Schlüsselwerke, das einst schon als Inbegriff „majestetischer“ Komponierkunst galt. Aber auch hier war genussreiches Zuhören unter dem Motto: „Einfach schön!“ angesagt.
Alles in allem ein großartiger Musikgenuss, serviert von einem spielfreudigen, präzise musizierenden und bestens auf die Herausforderung eingestellten Orchesters – Schubert, Mozart und Haydn hätten wohl nichts auszusetzen gehabt!