Das Waidhofner Kammerorchester und Kammersängerin Ildikó Raimondi begeisterten beim Neujahrskonzert mit Strauss, Lehár und Ziehrer
Ganz abgesehen von der hervorragenden künstlerischen Qualität war das diesjährige Neujahrskonzert eine Wohltat für das corona-geschundene Gemüt und die Seele. Das Waidhofner Kammerorchester war diesmal an der Reihe, das traditionelle Neujahrskonzert im Stile des berühmten Wiener Vorbilds auszurichten. Unter dem voll Energie sprühenden Dirigat Wolfgang Sobotkas lief das Orchester mit Konzertmeisterin Marianne Vlcek zu wahrhaft großer Form auf und voll Spiellust wurden die Walzer und Polkas zum erhofften Ohrenschmaus für die Konzertbesucher.
Eingangs des Konzerts begrüßte Bgm. Werner Krammer die abendlichen Gäste, wünschte ein gutes neues Jahr und unterstrich das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen. Dabei ging das Stadtoberhaupt auch auf das diesjährige 50-Jahr-Jubiläum der Großgemeinde ein, die vor einem halben Jahrhundert aus der Gemeindezusammenlegung entstand.
Danach war es aber die Stunde der straussschen Musik, der Operettenmelodien und des wunderbaren Gesangs von Kammersängerin Ildikó Raimondi. Die Operndiva, mit dem spitzbübischen Charme einer immer Jugendlichen, fühlte sich sichtlich wohl im freundschaftlicher Kreis dieses doch sehr auf persönliche Beziehungen aufgebauten Orchesters. Ein gesangliches Highlight war natürlich das legendäre „Schwipslied“, das anlässlich von Silvester und Neujahr natürlich ein „Klassiker“ ist. Zum Schmunzeln hatte das Auditorium auch deshalb viel, weil die Moderation in den Händen des Dirigenten selbst lag und Wolfgang Sobotka diese verbale Begleitung mit Eloquenz und Esprit durchführte. Kongeniale Partnerin in einer Art Doppelconference war dabei Ildikó Raimondi, die gebürtige ungarnstämmige Rumänin mit jahrzehntelangem Österreichbezug. Raimondi ist seit 1991 Mitglied der Wiener Staatsoper und seit 2015 Professorin für Sologesang am Mozarteum in Salzburg. Sie blieb Sobotka an Pointe nichts schuldig und das Konzert wurde so ein erfrischend erfreulicher Start in ein Jahr, das uns alle hoffentlich wieder etwas mehr Luft und das Schöne gewähren lässt. Ein erstes „Schönes“ war jedenfalls dieses Neujahrskonzert und das ist doch schon ein Anfang.
f.s.