Großartige Premiere der Komödie „Othello darf nicht platzen“ im Plenkersaal
In die Welt der Oper, des Theatermachens entführt die Waidhofner Volksbühne aktuell mit dem Komödien-Renner „Othello darf nicht platzen“ von Ken Ludwig, einem US-amerikanischen Autor, der in der Tradition der klassischen britischen Boulevardkomödie seine Stücke verfasst. Bei der theatralischen Umsetzung ist Tempo gefragt, sowohl in den szenischen Abfolgen als auch in den Dialogen. All das gelingt dem achtköpfigen Ensemble in ganz ausgezeichneter Art und Weise. Die Regie lag auch diesmal in den versierten Händen von Uschi Nocchieri, der erfolgreichen Theatermacherin, die seit Jahren sehr erfolgreich mit der Volksbühne zusamenarbeitet. Ihr gelingt es, die Schauspielerinnen und Schauspieler zu einer Einheit zusammenzufügen und das Stück wie aus einem Guss, auf die Bühne im Plenkersaal zu stellen.
In den beiden Hauptrollen laufen die beiden „Othellos“, Thomas Krall als der „Echte“ und Christoph Hagen als der „Falsche“, zu großer Form auf, die getragen ist von der spürbaren Spielfreude der beiden Akteure. Aus dieser Dualität von echtem und falschem Othello ergibt sich auch die komödiantische Kraft dieser aberwitzigen Komödie mit den klassischen Wandschränken als Verstecke und Eifersuchtsszenen vermeintlich betrogener Gattinnen und Liebhaberinnen. In solchen Rollen glänzen Susanne Leonhartsberber, Manuela Walcher und Katharina Reitbauer. Paul Konecny ist in diesem „Drama“, um das Platzen einer Opernpremiere zu verhindern, ein wundervoll verzweifelter Operndirektor. Die großartige Ensembleleistung wird abgerundet von Hanno Frangenberg, einem skurrilen Opernenthusiasten und Max Bernreitner, einem quirligen Hotelpagen.
Von dieser Inszenierung voll kreativer Regieeinfälle sowie der homogenen und spielerisch hochklassigen Ensembleleistung zeigte sich das Premierenpublikum vergangenen Freitag begeistert und belohnte das Ensemble mit Standing Ovations.
Keine weiteren Vorstellungen mehr
Leider war die Premiere gleichzeitig auch die vorerst letzte Vorstellung von „Othello darf nicht platzen“. Wegen der drastisch steigenden Infektionszahlen und einem Coronafall im Umfeld des Theatervereins, entschloss sich die Volksbühne aktuell keine Aufführungen mehr durchzuführen. „Diese Absage fällt uns absolut nicht leicht und wir wollen sehr gerne spielen. Aber wir haben auch eine Verantwortung und dieses Risiko eines Theaterclusters ist uns einfach zu groß. Für das Ensemble tut es mir besonders leid, das mit so viel Herzblut an diesem Stück gearbeitet hat“, so Obmann Alexander Riess, der aber jetzt schon versichert, diese so großartige Produktion zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf das Programm der Volksbühne setzen zu wollen.