Gaflenz. Pfarrbaracke Ternberg als Mittelpunkt des Gedenkens
Die heurige Gedenkfeier war die 13. ihrer Art. 2008 wurde im Zuge des größten Sozialprojekts Österreichs „72 Stunden ohne Kompromiss“ mit 45 Jugendlichen aus den Dekanaten Weyer und Steyr im Keller der Pfarrbaracke in Ternberg ein Gedenkraum installiert. Seither findet jährlich eine Gedenkfeier statt, auf Anfrage gibt es Führungen und auch ein pädagogisches Begleitkonzept wurde erarbeitet.
Mehr als 150 Menschen, darunter zahlreiche Ehrengäste aus der kirchlichen und politischen Öffentlichkeit, gedachten im Rahmen der Gedenkfeier der Katholischen Jugend, Region Ennstal, in der Pfarrbaracke Ternberg der Opfer des Nationalsozialismus im KZ-Außenlager Ternberg. Mit dem beliebten Ö3-Moderator Robert Kratky konnte wieder ein prominenter Gedenkredner gewonnen werden. Dieser nahm sich unmittelbar vor der Feier ausführlich Zeit, um den Gedenkraum zu besichtigen und mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. die sich in Ternberg im Rahmen der Gedenkarbeit engagieren. Kratky dankte vor allem den jungen Menschen für deren Engagement, denn dadurch könne Ö3 immer wieder über positive, gute Aktionen berichten.
Die Gedenkfeier stand heuer unter dem Motto „Vernichtete Vielfalt“. Cornelia Weißensteiner, Beauftragte für Jugendpastoral im Dekanat Weyer, und Reinhard Fischer, Regionskoordinator der KJ OÖ in der Region Ennstal, führten durch die Feier und erinnerten zu Beginn daran, dass das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ein zentrales, gesellschaftspolitisches Anliegen der Katholischen Jugend OÖ sei und Vielfalt unser Zusammenleben bereichere. Generalvikar Dr. Severin Lederhilger wies in seinen Grußworten darauf hin, dass aktuell viele in der realen, als auch virtuellen Welt der Gefahr erliegen, ihr Gewalt- und Machtpotenzial völlig entgrenzt gegen die „anderen“ zu richten. „Geschürte Angst lähmt nämlich eine kritische Auseinandersetzung“, so Dr. Lederhilger. Leopold Steindler, Bürgermeister von Ternberg, LAbg. Regina Aspalter und Christian Breitwieser, Vorsitzender der KJ OÖ, würdigten die Arbeit der Jugendlichen.
Die Menschheit habe viel Gutes in ihrer Geschichte bewirkt, aber auch viel Böses. Letzteres habe sie aber immer wieder unbelehrbar wiederholt. Im weiteren Verlauf der Feier wurden die bekannten Namen der Opfer des KZ-Außenlagers Ternberg verlesen und vor der Pfarrbaracke Kränze niedergelegt. Für die musikalische Gestaltung sorgte der Jugendchor „re-member“ und ein Bläser-Ensemble des Musikvereins Ternberg.
Das Anliegen des Gedenkens in Ternberg wird mittlerweile sehr breit mitgetragen. Als Mitveranstalter fungierten die Markt- und Pfarrgemeinde, der Musikverein, das Rote Kreuz, das Katholische Bildungswerk, die Kath. Frauenbewegung, die Landjugend und das Mauthausen Komitee Österreich.