Tourismusverein befreite die Kanzel von Sträuchern und Stauden
Nach der Hitze des heurigen Sommers freuen sich die Wanderer auf einen milden Herbst, mit all den Höhepunkten, die uns die Natur um diese Jahreszeit zu bieten hat.
Auch in Opponitz laden die zahlreich gepflegten Wanderwege zu herbstlichen Wanderungen ein. Damit allerdings der von den Wanderern geschätzte gute Standard dieser Wege gesichert werden kann, bedarf es deren ständiger Pflege. Hier sind vor allem die freiwilligen Helfer des Opponitzer Tourismusvereins gefragt, die über die Initiative des ehemaligen Obmannes Rudi Kefer immer wieder zu ihren Werkzeugen und Geräten greifen und hier hervorragende Arbeit leisten.
Die Aussichtswarte, genannt „Die Kanzel“, wurde während des Baues der Ybbstalbahn (1890 – 1896) errichtet. Bauarbeiter, meist italienischer Herkunft, nützten die Kanzel um dort ihre Freizeit zu verbringen. Aber auch amtliche Inspektoren der damaligen k.u.k. Bahnaufsichtsbehörde verwendeten die Kanzel als Kontrollposten. Sie konnten von hier den Bauabschnitt der Ybbstalbahn vom Bauernhaus Rinnwag bis zum nördlichen Tunneleingang genauestens beobachten. Im Verlauf der nächsten Jahrzehnte war die Kanzel oft dem Verfall preisgegeben. Meistens betreuten sie die Besitzer des naheliegenden „Pumhäusls“. In den Nachkriegsjahren wurde dieses Ausflugsziel durch Roman Molterer wieder begehbar gemacht und somit vor dem Verfall gerettet.
Im Sommer 1986 wurde die Kanzel durch freiwillige Helfer des Fremdenverkehrsvereines vollständig neu errichtet und mit einer eisernen Stiege versehen. 2006 gestaltete die Landjugend im Zuge eines Projektmarathons diese historische Stätte und den Aufstieg zur Kapelle neu.
Heuer im Spätsommer wurde dann der Steig durch die bewährte Gruppe um Ex-Obmann Rudi Kefer teilweise neu gegraben und verbreitert. Der Kanzelfelsen wurde durch Hermann Hofbauer jun. von den sichtbehindernden Stauden befreit und die ursprüngliche Aussicht wieder hergestellt. Besonderer Dank gebührt den freiwilligen Helfern und den Grundeigentümern Fam. Dr. Robert Eder und Fam. Leopold Koch, ohne deren Entgegenkommen die Sanierung der Kanzel und des Steiges nicht möglich gewesen wäre.
