Im Rahmen des Viertelfestivals wurden neue Kompositionen präsentiert
Hollenstein. Die Musikkapelle Hollenstein feiert ihr 200-Jahre-Jubiläum. Zu diesem Anlass traf die traditionsreiche Blasmusikkapelle im Rahmen des Viertelfestivals des Landes NÖ am Sonntag, dem 8. August, auf moderne elektronische Musikstile, ergänzt mit rhythmisch hämmernder, interaktiver Schmiedekunst. „Eisen und Weisen“ als Inspirationsquelle dienten Volkslieder aus dem Umfeld der Eisenherstellung an der Eisenstraße. Zusätzlich nahm man Geräusche, die die Erzeugung und Bearbeitung des Eisens begleiten, auf, um sie anschließend digital zu verfremden. Aus diesen Geräuschen erzeugte man Loops, wiederholt wiedergegeben Sequenzen, die wiederum die Basis für die Kompositionen bildeten.
Komponist Andreas Pranzl schrieb zehn beeindruckende Musikstücke zwischen Tradition und Moderne. Titel wie „In der Glut“, „Federhammer“, „Der feiste Hephaistos“ bis hin zur „Zangengeburt“ umschreiben musikalisch die vielfältigen Arbeiten und Mythen der Schmiede. Die digitalen Sounds trugen die Handschrift von Matthias Lackenberger. Am Amboss performten die beiden Schmiedekünstler Roman Britschgi und Bartholomäus Kinner. Während des durchgängigen Konzertes präsentierten die Beiden dem staunenden Publikum mit perfekt auf den Rhythmus der Kompositionen abgestimmten Hammerschlägen verschiedenste Schmiedetechniken und vollendeten ein interessantes Schmiedekunstwerk.
Andreas Pranzl leitete mit jazzigen Klängen auf Trompete und Flügelhorn zwischen den einzelnen Musikstücken über: „Man kann sich ruhig darauf einlassen, ein Projekt zwischen Tradition, Blasmusik, Schmiedekunst und digitalen Elementen letztendlich zu genießen.“
Bgm. Manuela Zebenholzer gratulierte dem Musikverein und allen Mitwirkenden: „Ich hoffe, dass dieses einzigartige Hör- und Seherlebnis nochmals zur Aufführung kommt.“
Die Obfrau des 200-jährigen Musikvereines Sabine Brandner dankte im Speziellen der Feuerwehr und der heimischen Schmiederunde für die großartige Unterstützung zur Durchführung des Konzertes: „Hephaistos, der griechische Gott der Schmiede, hatte sicher, genauso wie wir alle, eine große Freude mit diesem speziellen und einzigartigen Konzert.“