Ybbsitz. Die Gemeinderatssitzung zu Beginn dieser Woche, am 22. Februar, fand aus gegebenen Umständen in der Aula der Mittelschule statt.
Die wichtigsten Tagesordnungspunkte betrafen den Rückzug von Vizebürgermeister Anton Teufel aus dem Gemeindeparlament und die damit zusammenhängenden vakanten Stellen nachzubesetzen. Als erstes wurde ein neuer ÖVP-Bauernbund-Gemeinderat angelobt. Der 1990 geborene Landwirt Michael Krenn, Absolvent des Francisco Josephinum mit Abschlüssen an der Boku in Sachen Umwelt- und Bioressourcenmanagement und Master in Green Marketing an der FH Wieselburg, zieht in den Gemeinderat. Michael Krenn vom Hause Haberlehen ist verheiratet und hat ein Kind. Er ist Mitglied im Ausschuss „Ländlicher Raum und Wasserversorgung“, weiters in den Ausschüssen „Infrastruktur“ sowie „Hochwasserschutz und Energieversorgung“. In den Gemeindevorstand wurde mit 20 von 20 gültigen abgegebenen Stimmen Michaela Pechhacker gewählt. Sie übernimmt den Vorsitz.
Danach wurde der Vizebürgermeister gewählt. Den Wahlvorschlag für die ÖVP brachte Fraktionsobmann Thomas Seyrl ein: „Georg Stockner!“ Auch er wurde von allen Anwesenden einstimmig gewählt. Der 52-jährige Familienvater und Obmann des Bauernbundes übernahm das Amt.
Dann wurden die einzelnen Tagesordnungspunkte abgearbeitet, die von der interkommunalen Aufteilung der Kommunalsteuer im Wirtschaftspark Ybbstal über Auftragsvergaben sowie Gewährung von Spenden und Zuschüssen reichten. Am Schluss erfolgten die einzelnen Berichte der Ausschussobmänner von ihren Sitzungen.
Der bisherige Aufteilungsschlüssel der Kommunalsteuer für den Wirtschaftspark Ybbstal ergibt 40 % für Waidhofen und Ybbsitz, 8 % für Opponitz und Hollenstein und 4 % für St. Georgen/Reith. Dies wurde nun neu aufgeschlüsselt: die Standortgemeinde wird 50 % erhalten, 25 % bleibt in der Gesellschaft und der Rest von 25 % wird auf die anderen Gemeinden aufgeteilt, je nach Größe und Einwohnerzahl. Bgm. Lueger rechnet damit, dass der Wirtschaftspark Haberlehen 2025 schuldenfrei sein wird und damit die Kommunalsteuer zum ersten Mal ausgezahlt wird
(am Standort sind ca. 200 Arbeitsplätze).
Punkt fünf der Agenda befasst sich mit einer „Altlast“ der Gemeinde. Die Fa. Fuso erweitert seinen Standort in Steinmühle. Bei diesem dritten Bauabschnitt stellte sich heraus, dass der Boden nicht der damals vereinbarten Qualität entspricht. Die Fa. Fuso besteht aber auf diese Vertragsvereinbarung von vor 30 Jahren, die die Gemeinde erfüllen muss.
Ein weiterer Punkt waren Anschaffungen und Spenden:
• Die Möblierungen des Fußballplatzes von der Fa. Raimund Helm über 60.272,73 €
• Die Beleuchtung des Radweges auf der Höhe des Fußballplatzes, die einerseits von den dort ansässigen Firmen getragen wird und andererseits von der Gemeinde – 8.000 €
• Die Eisenbahnbrücke in der Nähe zum Freibad wird zu einem Rad- und Fahrradweg umfunktioniert – 21.159, 19 €.
• Die Wassergenossenschaft Arzberg – Schwarzenberg, wobei sich 22 Liegenschaften beteiligen, davon werden 12 fix angeschlossen.
• Ing. Bertl Sonnleitner schreibt ehrenamtlich an einer Fortsetzung der Ybbsitzer Chronik von 1980 bis 2020. Das schon jetzt umfassende Werk soll 2022 aufgelegt werden. Das Lektorat übernimmt der Historiker Gerhard Zeillinger und wird 6.000 €
erhalten.
• Spenden an den Musikverein, die Frauenberatung Mostviertel, den Kirchenverein in Maria Seesal und an „Talente! Für Morgen“ wurden genehmigt.
Abschließend berichteten die Ausschussobmänner über ihre Arbeit. Erfreulicherweise errichtet die Firma Lietz am Ybbsitzer Standort eine Waschstraße und einen Shop, eine Tankestelle sowie eine E-Tankstelle. Vizebürgermeister Stockner berichtete vom Güterwegsbau im Weißenbachgraben, ein Neubau soll hier zwischen Auffahrt zur Kirche in Maria Seesal und dem Haus Biber erfolgen. Ein weiteres Vorhaben ist die Anbringung einer Webcam auf dem Turm vom Prochenberg, was gerade für die Freizeitsportler in der Region besonders interessant ist.
Auch vom „Goldenen Hirschen“ gibt es Neuerungen zu berichten. Die Familie Welser nutzt die Schließung für einen Umbau, damit der neue Pächter, Alexander Grabner, mit seiner Lebensgefährtin dieses für das Gemeindeleben so wichtige Wirtshaus wieder beleben kann.