Infrastruktur. Klimaaktivisten sehen das Bauvorhaben kritisch und legen ihre Argumente in einem offenen Brief an die Politik dar.
Während sich die Bevölkerung von Weyer über den nun bevorstehenden Baubeginn der Ortsumfahrung der B 121 freuen kann, melden sich Klimaaktivisten im Nordabschnitt der B 121 zu Wort und wollen einen weiteren vierspurigen Ausbau der Amstetten-Weyer-Bundesstraße verhindern. Dazu haben sie einen offenen Brief an die Bürgermeister der Kleinregion Ybbstal sowie an den niederösterreichischen Verkehrs-LR Schleritzko und NRAbg. Hanger verfasst, in dem sie ihre Gegenargumente darlegen. Die Unterzeichner des offenen Briefs sind Raphael Kößl, Hermann Wagner, Julia Bösendorfer und Georg Wagner.
In sieben Punkten listen sie ihre Vorbehalte auf, die ihrer Meinung nach gegen einen weiteren Ausbau des Straßenstücks zwischen Kematen und Amstetten sprechen.
Die Kritik betrifft den geringen Zeitgewinn (zwischen 30 und 45 Sekunden), der durch einen vierspurigen Ausbau zwischen den Kreisverkehren Kröllendorf und Wirtschaftspark gegeben wäre. Ein anderes Argument ist, dass breitere und geradere Straßen nur mehr Verkehrsaufkommen schaffen. Daraus resultiert ein erhöhter CO2-Ausstoß. Generell kritisieren Kößl und seine Mitstreiter, dass Infrastrukturbauten die fossile Energieträger à la longue forcieren, nach dem Energie- und Klimaplan als sogenannter „Lock-in-Effekt“ gar nicht umzusetzen seien. Auch die Bodenversiegelung und die Rodung von CO2-speicherndem Wald werden von den Klimaaktivisten ins Treffen geführt.
Nach dieser Argumentationslinie formulieren die vier Unterzeichner entsprechende Fragen an die Adressaten und bitten diese, ihre Argumente ernsthaft zu bedenken und in ihre Entscheidungsüberlegungen aufzunehmen.